2023 – ein Bericht zum Auslandspraktikum in Barcelona von Nestor Hilchenbach …
Abends trifft man sich am Strand.
Mein Praktikum in Barcelona, Spanien
Moin, ich bin Nestor, 21 Jahre alt und mache aktuell meine Ausbildung zum Kaufmann für audiovisuelle Medien in der Werbefilmproduktion Markenfilm Crossing in Hamburg. Anfang des Jahres hatte ich die Möglichkeit für sieben Wochen ein Auslandspraktikum in Barcelona bei der Serviceproduktion „Mamma Team Productions“ zu machen. Ich kannte die Stadt aus einem Urlaub und war sehr angetan. Konnte es also kaum erwarten, wieder zu kommen und sie ein bisschen besser kennenzulernen.
Gleich mittendrin in einem Projekt …
Die Film- bzw. Werbefilmbranche hat eine sehr wechselhafte Auftragslage. In manchen Phasen schwimmt man gerade in Arbeit und manchmal sehnt man sich nach Aufgaben. Während in Hamburg noch eher Letzteres der Fall war, merkte ich schnell, dass hier ein anderer Wind herrschte. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde wurde ich direkt in ein Projekt eingebunden. Kaum eine halbe Stunde nachdem ich durch die Tür gelaufen war, begann ich schon damit, mich durch mögliche Locations zu forsten.
Barcelona City
Workflow mit bester Stimmung
Das Ganze blieb auch für die nächsten Wochen so. Mit quasi wöchentlichen Drehs und parallellaufenden Vorbereitungen war immer einiges los. Trotz des hohen Arbeitsvolumens war eine unglaublich gelassene und fröhliche Stimmung im Büro. Es wurde viel gesprochen, gelacht und gemeinsam Mittag gegessen. Es war eine wahnsinnig herzliche und freundschaftliche Atmosphäre, weshalb ich mich sofort super wohl gefühlt habe, auch wenn ich nicht wirklich Spanisch spreche. Da jedoch in erster Linie für ausländische Kunden produziert wurde, war die Arbeitssprache Englisch und ich konnte ohne Probleme kommunizieren (Trotzdem würde ich im Nachhinein sagen, dass ich vorher noch einen richtigen Sprachkurs hätte machen sollen).
Auch wenn es sicherlich teilweise viel Arbeit war, konnte ich wahnsinnig viel lernen. Gerade da die Projekte so unterschiedlich und vielseitig waren. Vom großen Auto-Spot, über eine Fashionkampagne bis hin zu aufwendigen 3D-Modellierungen. Jedes Projekt hatte andere Hürden und Aufgaben und man konnte überall etwas mitnehmen.
Barcelona erleben
Aber ich war ja nicht nur zum Arbeiten da… Da meine Tage unter der Woche meist recht lang waren und ich, außer eine Kleinigkeit zu essen (was für sich ja auch schon ein kleines Highlight ist) nicht viel mehr schaffte, probierte ich die Wochenenden umso mehr zu nutzen, um die Stadt zu erleben.
Ich hatte ein kleines Zimmer in Gràcia, einem wirklich schönen Viertel mit vielen kleinen Gassen und Plätzen mit Cafés und Restaurants. Am Wochenende wurden hier immer die Straßen für Autos gesperrt und das Viertel gehörte den Fußgängern. Zudem ist es hier noch nicht so touristisch wie in anderen Teilen der Stadt. Neben Herumschlendern und in Cafés sitzen war ich viel auf Flohmärkten, Straßenfesten oder auch am Strand unterwegs. Irgendwas gab es in der Stadt immer zu entdecken.
Abends war man auch viel draußen und habe auf den Plätzen gesessen. Am Wochenende gab es gerade in Born und Raval viele Bars, wo man relativ schnell neue Leute kennenlernen konnte.
Über Barcelona im freien Fall
Mein persönliches Highlight war wohl mein letzter Tag. Wir haben auf einer Fallschirmsprung-Anlage knapp zwei Stunden außerhalb von Barcelona gedreht. Kurz nach Ankunft wurde ich zur Seite genommen und die kleine Abschiedskarte, die ich überreicht bekam, endete mit den Worten „And now have a good flight“.
Eine halbe Stunde später saß ich in einem sehr kleinen Flugzeug in 4000 Metern Höhe. Eine Minute freier Fall und einen Gleitflug über der wunderschönen Costa Brava später landete ich inklusive neuer Föhnfrisur wieder. Ein Abschiedsgeschenk, was ich sicher nicht so schnell vergessen werde.
Ein dickes Plus für Erasmus+
Ich kann nur jedem empfehlen das Erasmus-Plus Programm zu nutzen. Neben der finanziellen Unterstützung, die das Ganze überhaupt erst möglich gemacht hat, gab es immer einen Ansprechpartner, welche in allen Fragen zur Unterstützung da waren.
Auch im Bewerbungsprozess konnte ich immer unkompliziert bei Fragen um Unterstützung bitten. Ich denke, dass jeder davon profitieren kann, aus der eigenen Komfortzone zu kommen und im Ausland Erfahrungen zu sammeln und deshalb sind solche Angebote eben so wertvoll.
Text und Fotos: Nestor Hilchenbach