Ich flog am Sonntag, den 03. März 2019 von Hamburg nach Dublin, voller Aufregung was mich in den nächsten vier Wochen erwarten würde. Von dort aus brachte mich ein Bus nach Belfast. Es schien als ob Nordirlands Hauptstadt alles in ihrer Macht stehende versuchen würde, damit ich mich nicht Hals über Kopf in diesen Ort verlieben würde.

Nahezu ununterbrochener Regen und der ansonsten graue Himmel, sowie die eisigen Temperaturen erschwerten mir den Start – in Ergänzung mit meiner Unbeholfenheit bezüglich landestypischer Einrichtungen, wie etwa, dass die Toilettenspülung erst beim dritten Mal drücken betätigt wird oder dass man die Türklinke zum Abschließen nach oben drücken muss -.

Belfast ist im Gegensatz zu Hamburg ein kleines Städtchen und ganz Nordirland kommt etwa auf die selbe Einwohnerzahl wie meine Heimatstadt, wodurch ich am Anfang über die abendlichen leeren Gassen stutzte. Auch das die Geschäfte um 18 Uhr und die Nachtclubs um 2 Uhr morgens schließen, war für mich erstmal ungewöhnlich. Dafür war es umso angenehmer, dass fast alles fussläufig zu erreichen war und ich viel Zeit auf meinen Wegen hatte, mir die Straßen und Menschen anzugucken.

Der Betrieb in dem ich mein Praktikum absolviert habe, hat mich herzlich aufgenommen, wofür ich sehr dankbar bin und ich hatte viel Spaß an meinem Aufgaben. Ich habe viel über den Arbeitsalltag in dem Büro lernen dürfen und habe nicht nur den „Pancake-Tuesday“ und den wöchentlichen „Buns-Friday“ kennen und lieben gelernt sondern auch erfahren, wie gerne die Einheimischen Fertigkuchen aus dem Supermarkt essen und wieviel Wert sie auf Kommunikation und ein angenehmes Arbeitsklima legen.

Alle haben sich sehr bemüht, sich mit dem starken Akzent zurückzuhalten, wenn sie mit mir gesprochen haben, sodass ich damit (außer bei den einheimischen Uber-Fahrern) kaum Probleme hatte.

Highlights der Zeit waren neben dem Tagesausflug in Irlands Hauptstadt Dublin, dem St. Patricks Day, dem Besuch des Titanic Museums, das als bestes Museum Europas gilt und mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde, und dem „St. George’s“ Wochenendmarkt mit den lokalen Händlern, bei denen man von frischem Fisch über frischem Gebäck, Torten, Blumen und Schmuck bis hin zu Möbeln und selbst gemalten Bildern, alles erwerben konnte, und dem Eishockeyspiel der Belfast Giants, auch die gemeinsamen Abende mit den anderen Teilnehmern. Bei dem geführten Ausflug an der Küste entlang mit Stopp am Ballycastle, wo wir über eine Seilbrücke gegangen sind und zum Giants Causeway gefahren sind, war ich von der Weitläufigkeit und der Unberührtheit Nordirlands beeindruckt.

Ich habe mich dann doch noch ein bisschen verliebt. In die Altstadt, den Hafen, die Wandmalereien, die freundliche, offene und gelassene Art der Einheimischen, die Vorliebe für Tee, die Pubs und Live Musik. 4 Wochen später bin ich zurück zum Flughafen gefahren, diesmal voller neuer Erfahrungen, Erlebnissen, Erkenntnissen und neu gewonnenen Freunden.